F&F

UNSERE SALUQIS

Als Kind, Anfang der 70er Jahre, hatte ich einen regelrechten "Hundefimmel". Ich hortete Hundebücher und lieh mir zusätzliche aus der Bücherei. In die wunderschönen, eleganten Salukis auf den Fotos verliebte ich mich umgehend und erkor diese herrlichen Orientalen sofort zu meiner "Lieblings-Hunderasse". Aber niemals sah ich einen echten, lebenden Saluki. Das änderte sich erst 1993, als Christian in einer Werbeagentur anfing und sein Chef, Dietrich Munder, mit ihm eines Abends während der ewigen Überstunden über die lieben Haustiere parlierte – Christian erzählte von unseren Pferden – unserem AV-Hengst Ramak, unserer Quarter-Stute Citty und beider Hengstfohlen Dusty -, und Dietrich erzählte von seinen Salukis, MCH Firouz el Taschara und Cambaz Hadi el Basher. Es dauerte nicht lange, und wir wurden eingeladen, zu einem Rennen zu kommen, an dem der inzwischen 8-jährige Firouz teilnehmen sollte. So fuhren wir am Pfingstsonntag auf die Hoisdorfer Windhund-Rennbahn, und nach über 20 Jahren sah ich endlich meinen allerersten Saluki – Firouz, der sich nicht die Bohne für uns "Fremdlinge" interessierte und uns völlig ignorierte. Dietrich und seine Frau Ulli erzählten uns ganz begeistert, dass Firouz gerade Nachwuchs hatte – der F-Wurf im Zwinger El Mahbub war kürzlich geboren worden. Fotos wurden gezeigt, aber ehrlich gesagt, das hätten in meinen ungeübten Augen durchaus auch Rottweiler-Babys sein können...  Das Rennen beeindruckte uns kolossal, und die ganze Szenerie und die Atmosphäre auf dem Windhundplatz gefiel uns sehr gut. So kamen wir in den nächsten zwei Monaten öfters zum Training vorbei, sahen auch eine Ausstellung auf dem Farmsener Rennplatz, lernten weitere Salukis kennen und verliebten uns immer mehr in diesen wundervollen, uralten Hochadel der Hundewelt. So kam es dann, dass Ulli uns alsbald für ideale Saluki-Besitzer ansah und uns – bzw. Christian, denn ich blieb ahnungslos! – überredete, ein Töchterchen von Firouz zu nehmen. Dieses kleine, fast völlig schwarze Knäuel wurde im Juli von Ulli und Dietrich aus der Eifel mitgebracht, mir in den Schoss gelegt und als "Fatouma" vorgestellt, einer der beiden Namen, die ich für diesen Wurf ausgesucht hatte. Noch immer nichts ahnend, meinte ich begeistert, dann sei ich ja ihre "Patentante" – worauf man mir mitteilte, das sei nicht alles, denn dieses Flauschpaket sei jetzt MEIN Hund!! Alle hatten's gewusst, bloss ich nicht...!!! Ich muss mich hier noch einmal ganz herzlich bei Willy Fuchs bedanken, der ganz gegen seine sonstigen Gepflogenheiten nur auf Ullis Wort hin diesen Welpen fremden Leuten anvertraut hat.

Fatouma wuchs zu einer herrlichen Hündin heran, ihrem Vater Firouz wie aus dem Gesicht geschnitten, mit dem gewissen glamourösen Überguss, den sie ihrer Mutter Danisa el Mahbub verdankt. Sie hatte grossen Spass am Rennen – bei ihrem allerersten Trainingslauf auf der Farmsener Rennbahn fing sie den "Hasen" bereits nach 20 Metern, denn der Hasenzieher hatte nicht damit gerechnet, dass ein Junghund ein derartiges Tempo vorlegt – und am Coursing. Bei ihrem ersten Coursingeinsatz im Februar 1995 belegte sie gleich den 2. Platz. Für die Ausstellerei mussten wir ein wenig üben – aber sie hat's dann doch so gut gelernt, sich zu präsentieren, dass sie noch mit drei Jahren ihr Deutsches Championat vollendete. Besonders stolz sind wir auf den DWZRV-Sieger-Titel, den sie 1996 errang – sie gewann damals beide DWZRV-Sieger-Coursings und beide DWZRV-Sieger-Aussstellungen -, und auf das Deutsche Championat für Schönheit und Leistung, das ihr aufgrund ihrer Schauerfolge und ihrer überragenden Coursing-Leistungen in den Jahren 1996/97 kürzlich zugesprochen wurde. Ganz abgesehen vom "offiziellen" Teil ist Fatouma eine einzigartige Hausgenossin, die "Küsschen" gibt, uns gern etwas "vorsingt" und zeitweise sehr gesprächig ist, unermüdliche Begleiterin auf langen Ausritten, zuverlässiger "Bettwärmer" und manchmal sogar gehorsam... Die Jagd auf der Rennbahn ist ihre grosse Leidenschaft, noch heute, mit fast 8 Jahren, führt sie sich auf wie eine Wilde, sobald sie die Hasenmaschine auch nur hört, und kugelt mir fast den Arm aus, wenn wir uns dann endlich in Richtung Startkasten bewegen.

Mein zweites "Patenkind", Farascha (deren Name auch mein Vorschlag war), konnten wir im Alter von eineinhalb Jahren aus einer Notsituation befreien. Ihre Vorbesitzerin musste ihre beiden Salukis – sie hatte auch noch eine dreijährige Hündin – wegen Ärger mit dem Vermieter ganz schnell abgeben. Klar, dass wir sofort zugegriffen haben! Leider ist sie bei der Vorbesitzerin nicht sehr sorgsam aufgezogen worden. Als die beiden Hündinnen abgegeben wurden, war Farascha Haut und Knochen, während die ältere Hündin fett wie ein Nilpferd war. Offensichtlich hatte sie der Kleinen nicht viel Essen übriggelassen. Zuvor in ländlicher Gegend wohnend, waren beide Hündinnen ausserdem teilweise tagelang unterwegs gewesen, um Rehe zu jagen. Farascha war zu der Zeit erst 9 Monate alt und sehr zart – was aus dieser Zeit blieb, sind ihre verstellten Vorderpfoten (die im Welpenalter absolut korrekt gewesen waren!), ihre übergrosse Aufregung, wenn uns bei Ausritten oder Spaziergängen Rehwild begegnet, und ihre Gier auf alles Essbare – als wenn's am nächsten Tag nichts mehr gäbe. Wir bedauern immer wieder, dass wir sie nicht von Anfang an gehabt haben. Es war auch nicht einfach, sie für das künstliche Hasi auf der Rennbahn zu begeistern. Ist ja klar, nach der Jagd auf Rehwild muss das einem Saluki ja sterbenslangweilig vorkommen. Übers Coursing ist es uns schliesslich gelungen, sie doch noch dafür zu interessieren, und sie wurde eine sichere und zuverlässige Rennhündin, die allerdings nie ganz einsah, "full speed" zu laufen – man weiss ja, wo der Hase liegenbleibt, und man kriegt ihn ja sowieso – wozu also anstrengen? Dennoch schaffte sie die CACIL-Prüfung, wurde 1999 Dritte der Deutschen Kurzstreckenmeisterschaft und im selben Jahr immerhin Verbandssiegerin für Schönheit und Rennleistung. Farascha ist eine ganz besonders süsse kleine Maus, ein kleiner, feiner Salukityp, den man heutzutage leider viel zu selten sieht - mit einem unglaublichen Charme, der es schon mal verzeihen lässt, wenn sie freilaufend erstmal auf Erkundungstour geht (daher auch ihr Spitzname "Indiana Raschi") und dann breit grinsend, Behänge und Rutenbefederung oft voller Stöckchen und Kletten, nach einem Stündchen wieder angeflitzt kommt... Das Bett und ihr Futternapf sind ihre Heiligtümer, Essensbeschaffung ihr allergrösstes Hobby – so klaute sie z.B. einmal ein ganzes Fladenbrot aus dem geschlossenen (ausgeschalteten) Backofen, wo wir es eigentlich sicher wähnten, und liess nur den Rand über... Ihr Lieblingsessen ist Thunfischpizza – der Platz auf Herrchens Schoss beim Pizzaessen wird erbarmungslos mit geblecktem Gebiss und lautem Knurren gegen mögliche Konkurrenz verteidigt.

Nun werden die beiden schon 8 Jahre alt, was man ihnen aber keineswegs anmerkt. Das mag wohl am Blut ihrer Grossmutter väterlicherseits, Toussan, liegen, einer persischen Importhündin, deren Linie sich nicht nur durch Leistungsstärke, sondern auch durch Langlebigkeit auszeichnet – aus dem F-Wurf el Taschara erfreuen sich noch etliche Geschwister mit nunmehr fast 16 Jahren allerbester Gesundheit, und eine in Neuseeland lebende Nachfahrin von Toussans Schwester Teezna wurde gar 18 Jahre alt. Fatouma und Farascha sind fit und fröhlich, nicht anders als mit zwei oder drei Jahren. Fatouma ist nur schon recht grau im Gesicht geworden, was bei Salukis mit schwarzer Gesichtsmaske ja immer recht schnell geht, während Farascha auch äusserlich immer noch wie eine ganz junge Hündin wirkt. Jetzt ist also ihr letztes "offizielles Rennjahr" angebrochen, und wir planen, noch einmal ganz aktiv an Coursings und Rennen teilzunehmen. Ansonsten freuen wir uns darauf, dass wir hoffentlich bald wieder zusammen ausreiten können, so bald unsere AV-Stute Binti so weit ist, denn es gibt einfach kein besseres Training – mit Tempo durch Gelände, von dem selbst Mountainbike-Fahrer nur träumen können, und Spass macht's noch dazu – Hund, Pferd und Besitzer!

 

CH Fatouma el Mahbub, DWZB S Imp.2-4111, *14.04.1993, black & tan

 Deutscher Champion für Schönheit & Leistung, Deutscher Champion, DWZRV-Sieger 1996, Landessieger Berlin-Brandenburg 1997, Landesrennsieger Nord/Mecklenburg-Vorpommern 1995/1997, Sieger Cloppenburg 1996

Farascha el Mahbub,, DWZB S Imp.2-4113 *14.04.1993, black & cream

Verbandssiegerin für Schönheit & Rennleistung 1999, CACIL-Prüfung

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